Inflation 
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  Konkurs, Pleite verhindern, Abwicklung, Folgen 

 

2. Pleite meistern

 

Was man macht, wenn gar nichts mehr geht. Jeder Unternehmer verdrängt diese Gedanken komplett, weil kaum einer kann sich vorstellen »wie, wo, was« danach passiert. Im Grunde möchte ich gar nicht über ebendieses Thema schreiben, ich wünsche es vor allem meinen Lesern nicht. Ich bin auch so ein Verdränger, doch wat mut dat mut sagt der Westfale. Also dann ein paar Worte auch zu diesem Thema. Bei meiner Recherche zu diesem Thema muss ich ehrlich sagen, es ist erschreckend, was ich lese.. Man bekommt bzw. findet nur Auskünfte, Anleitungen, Ratgeber was ein Arbeitnehmer tun muss, um den Arbeitgeber zu traktieren. Es ist kein Witz, überall findet man, nur was der Arbeitnehmer machen muss. Verdi, Arbeitsamt, allen voran, es wird ein »hauen und stechen«. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass Arbeitnehmer keine Rechte haben, im Gegenteil. Um der Gerechtigkeit frage ich, wo bekommt ein Arbeitgeber Auskünfte, Anleitungen und Rat. Der Unternehmer kann nicht zum Arbeitsamt gehen, er müsste sich im Grunde einen Anwalt nehmen (der kostet). Er benötigt genauso eine ehrliche Beratung, um dieses Desaster überhaupt zu verstehen. Welche Schritte er zur Abwicklung, deren Folgen er gehen muss, Klarheit über seine Perspektive. Diese Arbeitgeber sind Menschen, die bis zum Schluss den Kopf hingehalten haben. Sie haben das gesamte Vermögen, die Ersparnisse für diese Firma aufgebraucht, sie haben sich verschuldet, das alles für den Betrieb, auch für die Mitarbeiter.

Arbeitnehmer sollten vielleicht mal drüber nachdenken, in so einem Fall sich ebenfalls fair zu verhalten. Der Unternehmer ist bestrebt, er wird alles tun, um zu um eine vorteilhafte Lösung für den Angestellten zu finden. Es kommt immer wieder vor, dass ehemalige Angestellte unangenehm rebellieren. Hier in Deutschland ist eine Firmenpleite noch immer etwas, wo die Nase gerümpft wird, das kratzt enorm am Selbstwertgefühl des Unternehmers. Wenn es machbar ist, läuft alles geheim, mit vorgehaltener Hand. Andere Länder gehen völlig entspannt mit dem Thema um. Es heißt dort, was für ein Schlamassel aber Leben geht weiter, jeder bekommt eine zweite Chance. Was hier zum Thema gemacht wird, ist in anderen Ländern definitiv kein Thema.

 

Es gibt zwei Arten von Pleite die uns in brutal einen Stoß in den Abgrund verpassen, die eigene, aber auch die eines wertvollen Kunden. Was tun? Zunächst einmal Ruhe bewahren denn es geht wirklich weiter, nur anders. Die Rechnungen können nicht mehr bezahlt werden, die Bank gibt nichts mehr, hat sogar womöglich die Karte eingezogen. In den meisten Fällen zeichnet sich eine Pleite aber lange vor diesem desolaten Dilemma ab, deshalb bleibt nur die Flucht nach vorne. Es müssen Gespräche mit den Lieferanten geführt werden, vor allem bevor die es tun, auch macht es Sinn Gespräche mit der Bank zu führen. Steuerschulden, Beiträge zu Sozialversicherungen, Kammern, Innung, Berufsgenossenschaft können ebenfalls einvernehmlich verhandelt werden. Diese Organisationen werden bei Zahlungsunfähigkeit auch zunächst gesprächsbereit sein, vielleicht lassen sich Zahlungspläne aushandeln. Der Unternehmer hat in der Regel diese Situation nicht vorsätzlich verschuldet. Zeichnen sich Schwierigkeiten ab, ist es weiterhelfend rechtzeitig einen Notfallplan aufzustellen, es bedeutet, man hat eine Chance. Gespräche mit den Gläubigern sind unangenehm, es kostet extreme Überwindung. Trifft man Vereinbarungen mit z.B. Lieferanten, Finanzamt etc, lässt sich ein »Konkurs« möglicherweise verhindern. Wenn schließlich gar nichts mehr geht, ist es bitter dann muss man da durch. Beim Einzelunternehmer wird die Insolvenz gegenüber einer Gesellschaft bzw. einer Firma mit vorgegebenen gesetzlichen Vorschriften z.B. vom sog. Eingetragenen Kaufmann, anders abgewickelt. Gesellschaften müssen sich, wenn es irgendwie geht, einen Sanierungsberater nehmen, um einen Insolvenzplan zu erarbeiten. Es ist nicht unproblematisch, denn alle Regeln müssen eingehalten werden. Es gibt Hilfen wie den Insolvenzschutzschirm, alternativ Anwalt, natürlich der Insolvenzverwalter. Das Thema ist komplex, hier benötigt man kompetente Hilfe. Ich rede an dieser Stelle über den Kleinunternehmer, denn es ist erforderlich das er, präzise Entscheidungen trifft, Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst eine vorläufige Bilanz mit dem Steuerberater durchsprechen, damit der absolute »Istzustand« ermittelt wird.

 

In der Situation dreht man durch, hat ein Horrorszenario vor Augen, die Butter auf dem Brot, nicht mehr kaufen zu können. Ja es wird krass, nein es »verhungert« hier niemand. Selbstständige haben auch Anspruch Sozialhilfe. Ich kannte es bis heute auch nicht, dass bereits bevor die Katastrophe eintritt, das Einkommen (Nachweislich) durch Sozialhilfe aufgestockt werden kann. Gibt zwar wieder Stimmen in den Parteien, das dieses Geld, zumindest zeitlich begrenzt wird, weil es vermeintlich zu viele missbrauchen. Sollte man vor einem kompletten Scherbenhaufen stehen, dass Einkommen in der Familie fehlt, bleibt nur der Gang zum Jobcenter, damit die Grundversorgung gesichert ist. Essen, Trinken, Miete, Krankenversicherung etc.. Der Weg eine Firma zu schließen ist für Einzelunternehmer simpel, Betrieb schließen und abmelden. Das drumherum ist nicht so unproblematisch zu »schließen«, es ist Fakt. Es ist nicht verboten Betriebseinrichtungen zu veräußern um davon maßvoll zu leben, aber es geht nicht wenn Sie beim Gerichtsvollzieher den Offenbarungseid abgeben. Das sind alles so Spitzfindigkeiten, die man zumeist erst nachlesen muss. Vermutlich lässt sich eine Privatinsolvenz nicht vermeiden, bzw. ist es abzusehen, dann muss es, im eigenen Interesse, sofort gemacht werden. Langfristig muss man aus dem Schuldenberg rauskommen, wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen. Die nächste Frage ist, was arbeitet man anschließend, Job suchen oder wieder in die Selbstständigkeit gehen. Die zweite Chance wird in der Regel immer erfolgreicher umgesetzt als der erste Versuch, deshalb warum nicht. Vormals Selbstständige können sich fast ausnahmslos, nicht vorstellen wieder ein Angestelltenverhältnis einzugehen. Es die Lebensform, das Lebensgefühl, welches nur ein Selbständiger kennt. Dazu diese verzwickte Geschichte von, man ist überqualifiziert, kennt die Betriebsabläufe vielleicht besser als der Chef. Andersherum, das Selbstbewusstsein so angeschlagen, das man es sich nicht zutraut. Womöglich einen Job auf der Tanke, an der Kasse, bevorzugt (was ja nicht suboptimal ist, endlich Ruhe im Hirn). Eine Beratung, bevor man möglicherweise eine Vermögensumverteilung auf Familienmitglieder plant, ist unumgänglich, der Schuss könnte nach hinten losgehen. Eine Firmenpleite ist keine Schande, überhaupt kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Leider ist es in Deutschland so, dass die Gesetze unheimlich gläubigerfreundlich sind, dabei allen Grund zum Verzweifeln liefern.

 

 

Eine erneute Selbstständigkeit erfordert, mit Zahlen und Geld rangieren zu können. Gläubiger wollen bedient werden, sie verlangen, sobald der Betriebsinhaber über das Existenzminimum kommt, ihre Ansprüche. Geht man diesen mutigen Schritt, macht man Fehler nicht noch einmal, man hat gelernt, es ist das, wenn man so will, Positive an der Pleite. Ich kenne da jedoch Ausnahmen, die zack wieder in die gleiche Kerbe gehauen haben. Man muss halt schauen, was bei einem Neuanfang geht, vielleicht »jung« wieder anfangen. Jeder Firmeninhaber hat alles gegeben, ist dennoch gescheitert, sie haben jedoch das Know-how noch einmal durchzustarten. Nötige Eigenschaften dazu sind

 

• Mut
• Selbstbewusstsein
• Kompetenz
• Weitsicht.

 

Geld weg, ist das einzige Handycap, oftmals tun sich plötzlich noch einmal Wege auf.

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